Sternbild Fische: Der Ultimative Guide

In der ägyptischen Mythologie erscheint das Sternbild Fische im Tierkreis von Dendera, wo es auch die Form eines riesigen Fisches hat. Dem Mythos nach rettete dieser Fisch der ägyptischen Göttin Isis, einer der großen Göttinnen der altägyptischen Religion, das Leben.

Aus diesem Grund sollte dieser Fisch als Sternbild in den Himmel aufsteigen und seine Nachkommen bis in alle Ewigkeit begleiten.

Davor war der Südliche Fisch, auch „Piscis Austrinus“, im achten Jahrhundert v. Chr. das einzige fischförmige Sternbild.

Der griechische Astronom Eratosthenes von Kyrene war der erste, der den Ursprung der Fische im gleichnamigen Sternbild beschrieb. In der Geschichte erzählt er, dass die Göttin Decerto, die halb Frau und halb Fisch war, eines Tages in eine Lagune fiel, aus der sie nicht mehr herauskam. Daraufhin erschien ein großer Fisch, der sie rettete.

Später schrieb der lateinische Schriftsteller Hyginus die Geschichte um, so dass sie auf dem Mythos von der Göttin Venus und ihrem Sohn Amor basierte.

In dieser Geschichte wurden die Göttin Venus und ihr Sohn Amor von dem Ungeheuer Typhon überrascht. Um zu entkommen, ergriff Venus die Hand von Amor und stürzte sich ins Wasser, wo sie sich beide in Fische verwandelten. Dann banden sie sich mit einem Seil zusammen, damit die Strömung sie nicht trennte. Von diesem Moment an waren Mutter und Sohn in Form von Fischen, die durch eine Schnur verbunden waren, im Himmel gefangen.

In der griechischen Mythologie wurden die Figuren von Venus und Amor später in Aphrodite und Eros umgewandelt.

Im Jahr 1690 erklärte Astronom Johannes Hevelius und „Begründer der Selenographie“, dass das Sternbild Fische aus vier Unterteilungen besteht:

• Pisces Boreus (der Nordfisch)
• Linum Boreum (der Nordkord)
• Linum Austrinum (der Südkord)
• Piscis Austrinus (der Südfisch)

Derzeit ist Pisces Austrinus ein unabhängiges Sternbild und nicht Teil vom Sternbild Fische.

Seit dem 18. Jahrhundert haben sich die Grenzen des Sternbilds Fische nur wenig verändert, doch die Internationale Astronomische Union (IAU), die für die Abgrenzung der Sternbildregionen zuständig ist, betrachtet Fische und Pisces Austrinus mittlerweile tatsächlich als zwei unabhängige Sternbilder.

Die Fische gehören zu den Sternbildern mit den meisten Sternen, in denen sich Exoplaneten befinden.

Das Sternbild Fische befindet sich im ersten Quadranten der nördlichen Hemisphäre (NQ1) und ist in den Breitengraden von +90° bis -65° sichtbar.

Das bedeutet, dass wir das Fische Sternbild am Nachthimmel von fast allen Teilen der Welt aus sehen können, mit Ausnahme der Antarktis. Somit ist das Sternbild Fische von Nordamerika, Südamerika, Europa, darunter auch Deutschland, Österreich und der Schweiz, Asien, Afrika und Australien aus sichtbar.

Fische ist ein jahreszeitliches Sternbild, das heißt, dass man es nicht das ganze Jahr über sehen kann. Es gehört zur Gruppe der nördlichen Herbststernbilder und ist somit von Ende Oktober bis Dezember sichtbar. Der beste Zeitraum, um dieses Sternbild zu sehen, ist Anfang November.

Mit einem Teleskop kann man das Sternbild Fische bei den Koordinaten +90° und -65° anpeilen. Rektaszension: 1 Stunde. Deklinationsachse: 15 Grad.

Auch Hobby-Beobachter können die Fische recht schnell finden, indem sie das Sternbild Pegasus direkt nördlich von den Fischen aufsuchen.

Im Süden des Pegasus befindet sich der äußere Ring vom Sternbild Fische, auch bekannt als „Fische-Kreis“.

Das gesamte Sternbild ist wie der Buchstabe V geformt.

Die angrenzenden Sternbilder der Fische sind Andromeda, Wassermann, Widder,Walfisch, Pegasus und Dreieck.

Die Fische gehören neben Zwillingen, Stier, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann und Widder zu den 12 Tierkreiszeichen.

Das Sternbild Fische hat keine außergewöhnlich hellen Sterne. Der leuchtendste Stern ist der Alpherg. Außerdem enthält das Sternbild 13 Sterne mit Planeten und auch veränderliche Sterne, die ihre Helligkeit im Laufe des Jahres ändern und doppelt so hell oder dunkel werden können.

Neun Sterne im Sternbild Fische tragen neun von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) anerkannte Namen: Alpherg, Alrescha, Bélénos, Citadelle, Ebla, Fumalsamakah, Parumleo, Revati und Torcularis Septentrionalis.

Seine hellsten Sterne sind: η Piscium (99 Piscium), γ Psc (6 Piscium), ω Psc (28 Piscium) und ι Psc (17 Piscium).

Alpherg, bzw. Eta Piscium, ist der hellste Stern im Sternbild Fische. Er ist ein Doppelstern mit einem schwächeren Begleiter der Helligkeit 7,51 mag.

Der Hauptstern des Systems ist ein gelber Riese vom Spektraltyp G7 IIIa, der 457-mal heller als die Sonne leuchtet, 26-mal größer ist und etwa 3,78 Sonnenmassen enthält.

Er befindet sich in 350 Lichtjahren Entfernung und hat eine Temperatur von 4.937 K.

Alpherg kommt aus dem Arabischen „Al Pherg“, was „der Wasserstrahl“ bedeutet.

Gamma Piscium ist mit 138 Lichtjahren Entfernung der zweithellste Stern im Sternbild Fische. Er ist ein gelber Unterriese mit der Sternklassifikation G9 III.

Der Stern leuchtet 61 Mal heller und zehn Mal größer als die Sonne. Berechnungen zufolge ist er schätzungsweise 5,5 Milliarden Jahre alt.

Er ist auch Teil einer Sterngruppe namens „Fische-Kreis“, der den Kopf im Sternbild Fische darstellt.

Omega Piscium ist ein gelblicher Unterriese mit 1,8 mal mehr Masse und 20 mal mehr Leuchtkraft als die Sonne. Er hat die Sternkategorie F4IV, eine scheinbare visuelle Helligkeit von 4,036 mag und ist etwa 106 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt.

Einige Astronomen vermuten, dass es sich bei diesem Stern um einen nahe gelegenen Doppelstern handelt, dessen Begleiter noch nicht ermittelt wurde.

Iota Piscium befindet sich 44,73 Lichtjahre von der Erde entfernt und ist ein gelb-weißer Zwerg der Sternklassifikation F7 V mit einer scheinbaren Helligkeit von 4,13 mag. Damit ist er größer und heller als die Sonne.

Beobachtungen deuten darauf hin, dass Iota Piscium ein veränderlicher Stern mit zwei Begleitern in Sichtlinie zur Erde ist.

Mit einer Masse, die kaum 5% größer ist als die der Sonne, ist HD 217107 ein uralter gelber Unterriese, der 7.320 Jahre alt ist.

HD 217017 hat eine 2,3-mal höhere Metallizität als die Sonne, was bedeutet, dass dieser Stern ein Planetensystem besitzt: Er wird von zwei Planeten umkreist. Der Erste ist 1,39 Mal größer als der Jupiter und kommt dem Hauptstern außergewöhnlich nahe, da er alle sieben Tage eine Umlaufbahn durchläuft.

Der zweite Planet ist 2,60 Mal größer als der Jupiter und braucht 8 Erdenjahre, um den Stern einmal zu umrunden.

Derzeit deutet die Metallizität darauf hin, dass dieses System Gesteinsplaneten wie die Erde enthalten könnte, aber bislang wurden keine gefunden.

Dieser gelbe Unterriese ist 106 Lichtjahre entfernt und hat eine ähnliche Masse wie unsere Sonne. Außerdem hat er einen hohen Eisengehalt, was ein Merkmal von Sternen mit einem Planetensystem ist.

Im Jahr 2000 wurde schließlich ein extrasolarer Planet entdeckt, der diesen Stern umkreist und etwa 6,38-mal mehr Masse hat als der Gasriese Jupiter.

54 Psc ist ein orangefarbener Zwergstern (Spektralklasse K0V) der Größenklasse 6. Er hat weniger Masse und leuchtet weniger hell als die Sonne und befindet sich in einer Entfernung von nur 36 Lichtjahren, was ihn zu einem der erdnächsten Sterne im Weltraum macht.

Im Jahr 2003 entdeckten Astronomen dann einen Planeten, der diesen Stern umkreist: 54 Piscium b hat eine Masse, fünfmal geringer ist als die vom Jupiter und vollendet alle zwei Monate eine Umdrehung um seinen Stern.

Messier 74 ist das einzige Messier-Objekt im der Region vom Sternbild Fische und befindet sich 23 bis 30 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt.

Messier 74 ist eine Spiralgalaxie, die in ihrer Zusammensetzung, ihrem Alter und ihrer Größe der Milchstraße sehr ähnlich ist. Doch trotz ihrer hellen Farben ist diese Galaxie eines der am schwierigsten zu findenden Objekte am Himmel, da sie nur schwache Flecken aufweist.

Messier 74 wurde 1780 von Pierre Méchain entdeckt, der seine Entdeckung später mit Charles Messier teilte.

Diese Galaxie hat Tausende von jungen Sternhaufen, Sternnebeln und blauen Riesensternen, wodurch sie ihr saphirblaues Aussehen erhält, das nur mit Teleskopen von Observatorien sichtbar ist.

Auch bezeichnet als NGC-Gruppe 628, umfasst diese kleine Gruppe 5 bis 7 Galaxien im Sternbild Fische, von denen Messier 74 die hellste ist.

Dieser Galaxienhaufen besteht aus elliptischen Galaxien und gelben Spiralen und ist etwa 3 Milliarden Lichtjahre von der Milchstraße entfernt.

Mit einem Durchmesser von etwa 52,6 Kpc (171.000 Lichtjahren) befindet sich diese Spiralgalaxie im Sternbild Fische und ist etwa 90 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.

Diese Galaxie hat eine auffällige Ausbuchtung in der Mitte und gilt somit als prototypische Galaxie. Außerdem hat sie mehrere stark verzwirbelte „Spiralarme“, welche ihr ein sehr außergewöhnliches Aussehen verleihen.

Untersuchungen haben ergeben, dass der Kern von NGC 488 doppelt so viele Metalle aufweist wie der dichte Zentralbereich der Galaxie und eine ähnliche Beschaffenheit hat wie die Milchstraße.

NGC 520 sind zwei kollidierende Spiralgalaxien in 105 Millionen Lichtjahren Entfernung von der Milchstraße.

Computersimulationen zeigen, dass dieses Objekt aus zwei galaktischen Scheiben besteht, die vor etwa 300 Millionen Jahren zu verschmelzen begannen. Das System befindet sich noch im frühen Stadium seiner Interaktion, da zwei kleine Schweife und zwei galaktische Kerne beobachtet wurden.

Im Sternbild Fische findet zwischen dem 12. Juli und dem 23. August ein Meteorstrom statt, der Piscis-Austriniden genannt wird.

• Das Sternbild Fische ist eines der ältesten Sternbilder und erscheint im Almagest von Ptolemäus.
• Trotz der auffälligeren Sternkonstellationen hat Fische hauptsächlich nur schwache Sterne.
• Früher hieß das Sternbild Fische „Nunu“ – ein babylonisches Wort, das für die Bindung von Fischen verwendet wurde.

• Das Sternbild Fische gehört zur Familie der Tierkreiszeichen und stammt vom lateinischen Wort „Pisces“ ab. Seine Geschichte stammt aus dem antiken Griechenland und wurde später an die Geschichte von Aphrodite und Eros angepasst.
• Fische ist ein Sternbild der nördlichen Hemisphäre, aber wir können es von allen Ländern der Welt aus sehen. Am besten kann man das Sternbild Fische im November sehen, allerdings ist es nicht leicht zu finden, da die Hauptsterne nicht hell genug sind. Daher findet man Fische am besten über den ersten Quadranten des Pegasus.
• Der hellste Stern im Sternbild ist Alpherg, während die bemerkenswerteste Galaxie im Bereich der Fische M74 ist.
• Der Meteoritenschauer innerhalb der Grenzen dieses Sternbilds ist nach „Pisces“ benannt.

1. https://www.constellation-guide.com/constellation-list/pisces-constellation/
2. http://www.seasky.org/constellations/constellation-pisces.html
3. https://www.space.com/21456-pisces-constellation.html
4. https://nineplanets.org/pisces-constellation/
5. https://earthsky.org/constellations/pisces-heres-your-constellation/