Sternbild Kassiopeia: Der Ultimative Guide

Im alten Ägypten ist das Sternbild Kassiopeia auf astronomischen Särgen abgebildet.

Einigen Autoren wie H. Chatley zufolge wird das Sternbild mit dem großen Krokodil, besser bekannt als Sobek, dargestellt, das in einem Zweikampf gegen den Krieger Perseus besiegt wird.

In der griechischen Antike war Kassiopeia der Überlieferung nach die Frau von Kepheus und Königin von Äthiopien sowie die Mutter von Prinzessin Andromeda.

Kassiopeia war sehr egomanisch und brüstete sich stets damit, dass sie und ihre Tochter schöner seien als die Nereiden, Töchter des Meeresgottes Nereus.

Diese übertriebene Selbstbezogenheit veranlasste Poseidon, den Gott der Meere, dazu, das Meeresungeheuer Ketos auszusenden, um die Stadt Äthiopien zu zerstören.

Kassiopeia und Kepheus boten ihrer Tochter daraufhin einen Tribut, um die Stadt zu retten, doch sie wurde von Perseus gerettet, den sie auch heiraten sollte.

Um Kassiopeia eine Strafe aufzubürden, setzte Poseidon sie in den Himmel, wo sie die Hälfte der Zeit kopfüber gebunden ist.

Auf Entdeckungsreisen nutzten Seefahrer und Schiffer oft das Sternbild Kassiopeia, um den Norden zu finden und sich nicht auf See zu verirren.

Generell blieb das Sternbild vom 16. bis zum 18. Jahrhundert und bis hin in die Neuzeit unverändert.

Kassiopeia ist nach wie vor ein eigenständiges und auffälliges Sternbild am Himmel, dessen Grenzen von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) festgelegt wurden. Außerdem wird es als zirkumpolares Sternbild der borealen Zone eingestuft.

Auch heute ist das Sternbild Kassiopeia für Astronomen noch von großer Bedeutung, da sich innerhalb seiner Grenzen einige Deep-Sky-Objekte befinden, die für die Untersuchung bezüglich des Alters des Universums wichtig sind.

Kassiopeia befindet sich im ersten Quadranten der nördlichen Hemisphäre (NQ1) bei Breitengraden zwischen 16° S und 90° N. Das bedeutet, dass man das Sternbild in allen Ländern der nördlichen Hemisphäre und auch in einigen Ländern der südlichen Hemisphäre sehen kann.

Im Süden kann das Sternbild Kassiopeia in Kolumbien, Venezuela, Tansania und Indonesien beobachtet werden.

In Ländern, die zu nahe am Südpol liegen, wie Chile, Argentinien, Madagaskar, Südafrika, Südaustralien, Neuseeland und erst recht in der Antarktis, ist es jedoch nicht sichtbar.

Als Sternbild in unmittelbarer Nähe des Nordpols ist Kassiopeia in den meisten Ländern das ganze Jahr über sichtbar.

Aufgrund der Position am Himmel ändert sich jedoch der Zeitraum, in dem das Sternbild Kassiopeia zu sehen ist, sodass es im Winter erst nach Sonnenuntergang und im Sommer schon vor Sonnenaufgang zu sehen ist.

Am besten sieht man das Sternbild Kassiopeia im November.

Am einfachsten findet man das Sternbild Kassiopeia über die Sterngruppe, die aus 5 Sternen besteht und die Form von einem „W“ oder „M“.

Als Anhaltspunkt kann man eine imaginäre Linie vom Polarstern zum Sternbild Pegasus ziehen; genau dazwischen befindet sich Kassiopeia.

Die angrenzenden Sternbilder vom Sternbild Kassiopeia sind Andromeda, Giraffe, Kepheus. Eidechse und Perseus.

Außerdem gehört das Sternbild Kassiopeia zur Sternbildfamilie des Perseus, zu der auch Andromeda, Fuhrmann, Eidechse, Walfisch, Pegasus, Perseus und Dreieck gehören.

Offiziell gibt es 157 Sterne im Sternbild Kassiopeia, von denen 8 von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) mit Eigennamen versehen wurden. Diese Sterne sind Achird, Caph, Castula, Fulu, Nushagak, Ruchbah, Schedar und Segin.

Des Weiteren gibt es fünf Sterne, die eine „W“-förmige Sterngruppe bilden und dieses Sternbild charakterisieren. Diese Sterne sind Schedar, Caph, Navi, Ruchbah und Segin.

Schedir ist ein oranger Riesenstern mit der Helligkeit 2,24 mag und somit der hellste Stern im Sternbild Kassiopeia.

Er gehört zum Spektraltyp K0IIIa mit einer Oberflächentemperatur von 4.530 K. Genaue Messungen zeigen, dass er 229 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt ist und 500 Mal heller leuchtet als die Sonne.

Gamma Cassiopeiae ist ein veränderlicher Stern in 610 Lichtjahren Entfernung, dessen durchschnittliche Helligkeit 2,15 mag beträgt. Dadurch ist er manchmal sogar heller als α Cass.

In der Regel ist „α Cass“ heller als „γ Cas“, weil letzterer ein veränderlicher Stern ist, dessen Helligkeit nicht konstant bleibt. Die meiste Zeit über leuchtet er weniger hell als α Cass, sodass er als der zweithellste Stern in diesem Sternbild eingestuft wird.

γ Cas ist ein veränderlicher blauer Unterriese vom Spektraltyp B0.5IV mit einer Oberflächentemperatur von 25.000 K, also fünfmal heißer als die Sonne.

Der 54 Lichtjahre von der Sonne entfernte β Cas ist ein Unterriese oder Riesenstern des Spektraltyps F2 mit einer scheinbaren Helligkeit von 2,28 mag; damit ist er der dritthellste Stern der Geschichte.

Wie γ Cas ist auch er ein veränderlicher Stern, allerdings vom Delta Scutitype, der hellsten Art der veränderlichen Sterne.

Mit einer scheinbaren Helligkeit von 2,66 mag ist dieser Stern der vierhellste im Sternbild Kassiopeia.

Er wird als Riese des Spektraltyps A5III-IV eingestuft, hat eine effektive Oberflächentemperatur von 8.400 K und ist 100 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt.

Segin ist 441 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die dominierende Komponente ist ein blauer Riesenstern mit einer scheinbaren Helligkeit von 3,38 mag und 720 Sonnenmassen.

Im Sternbild Kassiopeia gibt es auch mehrere Deep-Sky-Objekte, d.h. Sternhaufen, Nebel (interstellare Wolkenkörper) oder Galaxien. Im Sternbild Kassiopeia sind einige bemerkenswerte und nebelartige Galaxien vertreten.

Das bemerkenswerteste Deep-Sky-Objekt im Sternbild Kassiopeia ist ein offener Sternhaufen.

Er befindet sich 4,6 Kiloparsec von der Erde entfernt und hat eine scheinbare Helligkeit von 6,4 mag, sodass er sogar mit einem Hobby-Teleskop gesehen werden kann.

Innerhalb der Grenzen des Sternbilds Kassiopeia findet jedes Jahr vom 3. Juli bis zum 19. August der Meteorschauer namens „Beta-Cassiopeiden“ statt.

Der Höhepunkt dieses Spektakels ist der Morgen des 29. Juli. Je nach Mondphase kann sich dieses Datum jedoch um einige Tage verschieben.

• Kassiopeia ist eines der 48 von Ptolemäus beschriebenen Sternbilder.
• Ein Teil der Milchstraße verläuft genau durch die Region von Kassiopeia. Aus diesem Grund enthält dieses Sternbild oft mehrere offene Sternhaufen, junge Sterne und Sternennebel.
• Im Sternbild Kassiopeia gibt es derzeit 14 Sterne mit bestätigten Exoplaneten.

• Kassiopeia hat aufgrund seiner Nähe zum Nordpol einen wichtigen historischen Kontext.
• Der Name des Sternbilds stammt aus dem Griechischen und bedeutet „derjenige, dessen Worte hervorstechen“.
• Das Sternbild Kassiopeia ist ein nördliches Sternbild, kann aber auch in südlichen Ländern wie Kolumbien, Venezuela, Tansania und Indonesien beobachtet werden.
• Obwohl man das Sternbild Kassiopeia das ganze Jahr über sehen kann, sieht man es im November am besten.
• Kassiopeia ist eines der am leichtesten zu findenden Sternbilder, da es eine Sterngruppe in Form eines „W“ hat.
• Der hellste Stern im Sternbild Kassiopeia ist Schedir (Alpha Cassiopeiae) mit einer scheinbaren Helligkeit von 2,24 mag.
• Der bemerkenswerteste offene Sternhaufen innerhalb der Grenzen von Kassiopeia ist M52.
• Der stärkste Meteorschauer im Sternbild Kassiopeia sind die „Beta-Cassiopeiden“.

1. https://star-name-registry.com/constellations/cassiopeia
2. http://www.seasky.org/constellations/constellation-cassiopeia.html
3. https://www.constellation-guide.com/constellation-list/cassiopeia-constellation/
4. https://nineplanets.org/cassiopeia-constellation/