Sternbild Schwan: Der Ultimative Guide
Cygnus (Lateinisch)
Das Sternbild Schwan ist eines der auffälligsten Sternbilder der nördlichen Hemisphäre.
Der Name des Sternbilds stammt vom lateinischen Wort „Cygnus“. In der griechischen Mythologie verwandelte sich Zeus in einen Schwan, um Leda, die Tochter des Königs von Ätolien, zu verführen.
Aufgrund seiner Helligkeit und seiner Nähe zum Nordpol ist das Sternbild Schwan eines der am leichtesten zu sehenden Sternbilder am Himmel.
Am schnellsten findet es man über eine Sterngruppe, die als „Kreuz des Nordens“ bekannt ist.
Der hellste Stern im Schwan ist Deneb mit einer Helligkeit von 1,34 mag. Er gehört zu einer Sterngruppe, die „Sommerdreieck“ genannt wird.
Im Sternbild Schwan gibt es auch einige Deep-Sky-Objekte wie Galaxien, Sternhaufen und Sternennebel.
Darüber hinaus finden innerhalb der Grenzen des Sternbilds auch mehrere bedeutende Meteorschauern statt.

Die Mythologie Und Geschichte Vom Schwan Sternbild
Altes Ägypten

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Die alten Ägypter glaubten, dass das Sternbild Schwan ein Tor zur himmlischen Welt war.
Dem Historiker Andrew Collins zufolge ist es möglich, dass die drei Pyramiden von Gizeh auf dieses Sternbild ausgerichtet waren.
Darüber hinaus gibt es im Tierkreis von Dendera eine nördliche Konstellation, in der ein Kreuz zu sehen ist; Archäologen behaupten, dass es sich dabei um die Sterngruppe handelt, die wir heute „Kreuz des Nordens“ nennen.
Obwohl das Sternbild Schwan in den Hieroglyphen nicht erwähnt wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Ägypter es unter einem anderen Namen kannten und mit einem anderen Lebewesen in Verbindung brachten, z. B. mit der Silhouette eines Krokodils.
Griechische Mythologie
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Im antiken Griechenland gab es den Mythos, in dem Zeus sich als Schwan verkleidete, um Leda zu verführen.
Aber die Geschichte, die am meisten mit dem Sternbild Schwan in Verbindung gebracht wird, ist die von zwei Freunden namens Phaeton und Kyknos. Phaeton war der sterbliche Sohn des Sonnengottes Helios, und Kyknos war der beste Freund von Phaeton.
Eines Tages fuhren die beiden im Sonnenwagen zu nah an die Sonne heran, weshalb sie in Brand gerieten und auf die Erde stürzten. Kyknos überlebte, doch Phaetons Leiche blieb auf dem Grund des Heridanis-Flusses liegen.
Daraufhin schloss Kyknos einen Pakt mit Zeus, der ihn in einen Schwan verwandelte, damit er den leblosen Körper seines Freundes Phaeton aus dem Fluss holen konnte, um ihm ein würdiges Begräbnis und seiner Seele Frieden zu schenken.
Zeus war von der Tat des Kyknos so gerührt, dass er ihn unsterblich machte und ein Sternbild des Schwans in den Himmel setzte.
Frühe Neuzeit
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Vom 10. bis 16. Jahrhundert nutzten Reisende und Seefahrer das Sternbild Schwan als Anhaltspunkt, um die Regionen in der Nähe des Nordens zu markieren.
Der auffälligste Stern im Sternbild Schwan heißt „Das Kreuz des Nordens“ und wird in mehreren Papyri und Büchern von Reisenden erwähnt, die die Sahara-Wüste durchquerten.
In der modernen Astronomie wird das Sternbild Schwan mit anderen Sternbildern in Verbindung gebracht, da sie zusammen die Sterngruppe „Sommerdreieck“ bilden.
Heute
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Derzeit ist die Internationale Astronomische Union (IAU) für die Festlegung der Grenzen der Sternbilder zuständig, wobei die Region vom Sternbild Schwan bisher unverändert blieb.
Das Sternbild Schwan hat eine Gesamtfläche von 804 Quadratgrad und ist damit eines der 16 größten Sternbilder am Himmel.
Außerdem gibt es im Sternbild Schwan auch einige bedeutsame Deep-Sky-Objekte zur Erforschung der Sternentstehung, wie z. B. planetarische Nebel.
Wie Findet Man Das Sternbild Schwan?
Sichtbarkeit Nach Region
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Das Sternbild Schwan befindet sich im vierten Quadranten der nördlichen Hemisphäre (NQ4), in Breitengraden zwischen 40° S und 90° N.
Das Sternbild Schwan ist in allen Ländern der nördlichen Hemisphäre zu sehen, wie z. B. in den USA, Russland, Deutschland, Österreich und der Schweiz, China, Indien, Ägypten und Japan.
In Regionen unterhalb des Wendekreises des Steinbocks ist das Sternbild Schwan jedoch nicht mehr zu sehen, wie z. B. in Buenos Aires, Argentinien, Uruguay, Südafrika, Südaustralien, Neuseeland und der Antarktis.
Sichtbarkeit Nach Jahreszeit
Das Sternbild Schwan ist auf beiden Hemisphären zwischen Mitte Juni und Anfang Oktober zu sehen und wird auf der Nordhalbkugel als Herbststernbild und auf der Südhalbkugel als Frühlingssternbild eingestuft.
Am besten sieht man das Sternbild Schwan im September.
Das Schwan Sternbild Finden
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Am einfachsten findet man das Sternbild Schwan über das „Kreuz des Nordens“, einer Sterngruppe von 5 Sternen, die in der Mitte vom Sternbild Schwan ein Kreuz bilden.
Alternativ kann man auch eine gerade Linie vom Stern Wega im Sternbild Leier zum Sternbild Pegasus ziehen; genau in der Mitte der beiden befindet sich dann das Kreuz des Nordens, wo man das gesamte Sternbild Schwan sehen kann.
Verwandte Sternbilder
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Sterne Im Sternbild Schwan
Das Sternbild Schwan hat offiziell 262 Sterne, von denen sechs von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) mit Eigennamen versehen sind. Diese Sterne sind Albireo, Aljanah, Azelfafage, Deneb, Fawaris und Sadr.
Deneb (α Cygni)
Dies ist der hellste Stern im Sternbild Schwan. Er ist ein weißer Überriese vom Spektraltyp A2Iae mit einer scheinbaren Helligkeit von 1,35 mag.
Er befindet sich 1.425 Lichtjahre von der Erde entfernt und ist nach neuesten Berechnungen 54.400 mal heller und 250 mal größer als unsere Sonne.
Cygni γ (γ Cyg / 37 Cygni)
Der 1.520 Lichtjahre von der Erde entfernte Stern Cygni ist mit einer Helligkeit von 2,23 mag der zweithellste Stern im Sternbild Schwan.
(ε Cygni / 53 Cygni)
Dieser dritthellste Stern ist auch unter dem Namen Giennah bekannt und hat eine scheinbare Helligkeit von 2,48 mag. Er ist 72 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt.
Weitere Sterne im Sternbild Schwan:
- β Cygni (Albireo)
- δ Cygni (Fawaris)
- ε Cygni (Aljanah oder Giennah)
- ζ Cygni
- η Cygni
- λ Cygni
- ξ Cygni
- ο Cygni
- ρ Cygni
- σ Cygni
- τ Cygni
- χ Cygni
- ω1 Cygni
- ω² Cygni (Ruchba)
- 11 Cygni
- 16 Cygni
- 17 Cygni
- 29 Cygni
- 41 Cygni
- 52 Cygni
- 59 Cygni (V832 Cygni)
- 61 Cygni
- P Cygni
- X Cygni
- RV Cygni
- RW Cygni
- BC Cygni
- TT Cygni
- KY Cygni
- V444 Cygni
- NML Cygni (V1489 Cygni)
- V1687 Cygni
- HD 184499
- HD 188753
- A11 and A36
- WR 142
- BD+40 4210
- Gliese 777
- GJ 1245 (V1581 Cygni)
- Cygnus X-1
- BD+43 3654
Deep-sky-objekte
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Im Sternbild Schwan sind auch verschiedene Deep-Sky-Objekte zu finden, d.h. Himmelskörper, die sich von Sternen unterscheiden, wie z. B. Nebel (interstellare Wolkenkörper) oder Galaxien.
Im Sternbild Schwan gibt es Deep-Sky-Objekte wie Galaxien, Nebel und Sternhaufen. Diese sind:
- M29, offener Sternhaufen.
- M39, offener Sternhaufen.
- NGC 7000, Nordamerikanebel.
- IC 5070, Pelikannebel.
- NGC 6960, Supernova-Überrest.
- NGC 6888, Sichelnebel.
- NGC 6826, Blinking Planetary.
- NGC 6884, Nebel.
- NGC 7027, Nebel.
- RAFGL 2688 (Eiernebel), bipolarer planetarischer Protonebel.
- HB 21, Supernova-Überrest.
- SNR G067.7+01.8, Supernova-Überrest.
- CTB 80, Supernova-Überrest.
- CTB 87, Supernova-Überrest.
- W63, Supernova-Überrest.
- NGC 6946, Galaxie.
- Cygnus X, Sternentstehungsgebiet.
Meteorschauer
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In der Region vom Sternbild Schwan findet ein Meteorschauer namens „Kappa Cygniden“ statt.
Er findet zwischen dem 3. und 25. August statt, wobei der Höhepunkt der Beobachtung der 17. August ist.
Wissenswert
- Es gibt einen mexikanischen Science-Fiction-Film namens Cygnus, wo es um ein außerirdisches Signal aus dem Sternbild Schwan geht.
- Die berühmte Sterngruppe „Sommerdreieck" besteht aus dem Stern Deneb im Sternbild Schwan, dem Stern Wega im Sternbild Leier und dem Stern Altair im Sternbild Aquila.
- Das Sternbild Schwan ist Teil einer antiken Geschichte, in der es um die „Stymphalischen Vögel“ geht. Somit steht es in direktem Zusammenhang mit den Sternbildern Adler, Leier und Schütze.
Zusammenfassung
- Das Sternbild Schwan ist ein nördliches, zirkumpolares Sternbild und stammt vom lateinischen Wort „Cygnus“, wobei es auch als „Kreuz des Nordens“ bekannt ist.
- Das Sternbild Schwan ist ein nördliches Sternbild, ist aber auch in einigen Ländern der südlichen Hemisphäre zu sehen, die über dem Wendekreis des Steinbocks liegen.
- Von weit südlich gelegenen Regionen wie Neuseeland, Argentinien oder der Antarktis aus ist das Sternbild Schwan jedoch nicht zu sehen.
- Der Schwan ist eines der am leichtesten zu findenden Sternbilder, da er Teil des Sommerdreiecks ist, einer berühmten Sterngruppe in der nördlichen Hemisphäre, die aus den Sternen Altair, Deneb und Wega besteht.
- Der hellste Stern im Sternbild Schwan ist Deneb mit einer scheinbaren Helligkeit von 1,35 mag, was ihn gleichzeitig zum fünfthellste Stern am Nachthimmel macht.
- Die auffälligste Galaxie im Sternbild Schwan ist NGC 6946.
- Der stärkste Meteorschauer im Sternbild Schwan sind die „Kappa Cygniden“, die jedes Jahr im August stattfinden.