Sternbild Stier: Der Ultimative Guide
Taurus (lateinisch)
Der Stier ist eines der Tierkreiszeichen und gleichzeitig das 17. größte sowie eines der ältesten Sternbilder in historischen Aufzeichnungen verschiedener Kulturen, darunter auch von Babylon und Griechenland.
Das Sternbild Stier befindet sich auf der Nordhalbkugel und hat die Form eines Y. Zudem enthält es einen der hellsten Sterne überhaupt: Aldebaran, einen orangefarbenen Koloss, der am Himmel leicht zu finden ist.
Sein Name leitet sich vom lateinischen Wort „Taurus“ ab, was Stier bedeutet.
Vom 14. Mai bis zum 21. Juli ist dieses Sternbild gar nicht zu sehen, da die Sonne direkt davor vorbeizieht. Für den Rest des Jahres ist das Sternbild jedoch sichtbar.

Die Mythologie Und Geschichte Vom Stier Sternbild
Altes Ägypten
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Man sagt, dass die Ägypter eine der ersten Zivilisationen waren, die dieses Tierkreiszeichen im berühmten Dendera Tierkreis aufzeichneten, welcher mehr als 2.000 Jahre alt ist..
Für die Ägypter stand das Sternbild des Stiers für Stärke und Fruchtbarkeit. Deshalb stellten sie es auch zusammen mit der Figur des Osiris (Gott mit dem halben Körper eines Stiers) und der Isis (Gott mit dem halben Körper einer Kuh) dar.
Außerdem zeigte dieses Sternbild an, zu welchem Zeitpunkt der Nil zu steigen begann. So wussten die Ägypter, wann sie mit dem Ackerbau aufhören und warten mussten, bis der Pegel des Flusses wieder sank..
Griechische Mythologie
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In der griechischen Mythologie nahm Zeus die Gestalt eines Stiers an, um die phönizische Prinzessin Europa zu verführen, mit der er drei Kinder hatte: Minos, Sarpedon und Radamanthys.
Aus diesem Grund wurde dem Sternbild auch die Figur des Minotaurus zugeordnet, der Zeus in Stiergestalt darstellt.
Das 17. Jahrhundert
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Im 17. und 18. Jahrhundert verwendeten Astronomen wie Kopernikus das Sternbild Stier, um die Entfernungen von Himmelskörpern zu bestimmen und das Universum zu vermessen.
Viele Astronomen verwendeten auch den Stern Aldebaran als Referenz, um andere nahe gelegene Himmelskörper zu lokalisieren. Gleichzeitig diente der Stern aufgrund seiner orangenen Farbe auch als Orientierungshilfe, um ihn mit anderen Sternen zu vergleichen, die dieselbe Farbe haben.
Vor Jahrhunderten glaubte man, dass zwei Sterne mit der gleichen Farbe auch die gleiche Größe haben. Zwar ist diese Aussage nicht ganz richtig, aber trotzdem war diese Methode bei der Schätzung der ersten Messungen des beobachtbaren Universums anhand der Sternparallaxe eine große Hilfe.
Heute
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As in the rest of the constellations, Taurus continues to give us some surprises, such as the recent discovery made by the team of astronomers of Dr. Tereza Jerabkova, a researcher at ESA (European Space Agency).
Scientists analyzed the star mapping satellite Gaia data, discovering that some stars in the "Hyades" star cluster are "fading".
According to observations, an object ten million times more massive than the Sun in the constellation Taurus alters the movements and trajectories of the star cluster, causing the group to run out of stars gradually.
Calculations indicate that there could be a subhalo of dark matter in this region that gravitationally influences nearby stars.
Wie Findet Man Das Sternbild Stier?
Sichtbarkeit nach Region
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Das Sternbild Stier ist hauptsächlich auf der Nordhalbkugel zu finden, ist aber auch in südlichen Ländern sichtbar.
Der Stier ist in Amerika, Europa, darunter auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Asien, Ozeanien und Afrika zu sehen, aber nicht in der Antarktis.
Sichtbarkeit nach Jahreszeit
Der Stier ist ein jahreszeitabhängiges Sternbild und ist somit nur zwischen dem 21. Juli und dem 14. Mai sichtbar, also in den Herbst-, Winter- und Frühlingsmonaten auf der Nordhalbkugel der Erde. Vom 14. Mai bis zum 21. Juli ist der Stier nicht sichtbar, weil die Sonne ihn durchquert.
Am besten sieht man dieses Sternbild im Winter, weil dann die Helligkeit besser zu beobachten ist.
Das Stier Sternbild finden
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Das Sternbild Stier findet man entlang der Ekliptik zwischen den Sternbildern Orion und Widder. Am besten sucht man nach dem V-förmigen Sternmuster, das den Hörnern eines Stiers ähnelt.
Alternativ kann man den Stier auch über den Stern Aldebaran ausfindig machen. Dazu muss man zunächst den orangefarbenen Stern finden, der dem Zenit am nächsten steht, gefolgt von einer Reihe von V-förmigen Sternen des Regengestirns, die zum Stier gehört.
Mit einem Teleskop oder Fernglas kann man das Sternbild Stier mit den Koordinaten 58° S und 89° N sichten.
Verwandte Sternbilder
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Sterne im Sternbild Stier
Offiziell umfasst das Sternbild Stier 223 Sterne; die meisten von ihnen können jedoch nur mit einem Teleskop gesehen werden, da sie eine Helligkeit von weniger als 6,5 mag haben.
Vierzig von ihnen sind Teil der „Hauptsterne“.
Fünf von ihnen bilden die Figur, die mit dem Stier assoziiert wird:
Aldebaran (α Tauri)
Ein orangefarbener riesiger Stern, der 44-mal größer ist als die Sonne und der hellste Stern im gesamten Sternbild des Stiers ist. Der Name des Sterns stammt aus dem arabischen „aldubran“, was „der (Nach-)Folgende“ bedeutet, denn von der Erde aus gesehen scheint der Stern die Plejaden durch den Himmel zu verfolgen.
Alnath (β Tauri) und Zeta Tauri (ζ Tauri)
Zusammen bilden sie die Hörner des Stiers.
Elnath ist ein bläulich-weißer Riese und der zweithellste Stern im gesamten Sternbild des Stiers. Messungen zufolge ist er 700 Mal heller als die Sonne.
Zeta Tauri hingegen ist ein bedeckungsveränderlicher Stern aus einem blauen Riesenkörper mit neun Sonnenmassen und einem viel weniger hellen roten Zwerg.
Lambda Tauri (λ Tauri)
Wie Zeta Tauri ist dies ein bedeckungsveränderlicher Stern, der aus einem blauen Riesenstern mit 4.000 Mal mehr Helligkeit als die Sonne und einem weißen Unterriesen mit 95 Mal mehr Helligkeit als die Sonne besteht.
Ushakaron (ξ Tauri)
Ein Vierfachsternsystem, das aus einem Dreifachsystem besteht, um das ein vierter Stern kreist. Dieser Stern braucht ein ganzes Jahrhundert, um seine Umlaufbahn um die anderen Sterne zu vollenden.
T Tauri
Wie bei ξ Tauri handelt es sich auch nicht um einen einzelnen Stern, sondern um ein Dreifachsternsystem, das aus einem gelb-orangenen Hauptstern besteht, der nur 1 Million Jahre alt ist, während die beiden anderen Sterne nur im Infrarot zu sehen sind. Bei diesen Sternen ist nicht bekannt, in welchem Stadium sie sich befinden.
Weitere Sterne Im Sternbild Stier:
- γ Tauri (Hyadum I): Dieser 152 Lichtjahre entfernte orangefarbene Riesenstern mit einer Helligkeit von 79 Sonnen ist Teil des Hyaden-Sternhaufens.
- δ Tauri: Besteht aus einem 153 Lichtjahre entfernten Dreifachsternsystem, das aus einem orangenen Riesen und zwei weißen Zwergen besteht, die alle Teil des Hyaden-Sternhaufens sind.
- δ1 Tauri (Hyadum II): Dieser Stern sieht Hyadum I sehr ähnlich.
- ε Tauri (Ain): Ein Teil des Hyaden-Sternhaufens in 155 Lichtjahren Entfernung. Dieser orange-gelbe Riesenstern wird von einem Exoplaneten umkreist.
- η Tauri (Alcíone): Ein bläulich-weißer junger Stern und der dritthellste Stern im Sternbild; er befindet sich 440 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt und ist der hellste in den Plejaden.
- θ Tauri: Dieser Stern besteht aus zwei verschiedenen Sternen, θ1 Tauri von oranger Farbe und θ2 Tauri von weißer Farbe; beide Sterne sind Teil der Hyaden.
Andere Sterne, die Teil dieser Hauptgruppe sind:
- κ Tauri
- ν Tauri
- ο Tauri
- π Tauri
- ρ Tauri
- ω2 Tauri
- n Tauri
- Merope (23 Tauri)
- 10 Tauri
- 30 Tauri (e Tauri)
- 39 Tauri
- 79 Tauri
- 90 Tauri (c Tauri)
- 111 Tauri
- 139 Tauri
- T Tauri
- Y Tauri
- RV Tauri
- RZ Tauri
- UX Tauri
- AA Tauri
- CD Tauri
- CE Tauri (119 Tauri)
- DG Tauri
- EQ Tauri
- IK Tauri (NML Tauri)
- HD 37124
- Gliese 176 (HD 285968)
- CoKu Tauri/4
- Gliese 169
- HL Tau 76 (V411 Tauri)
Deep-sky-objekte
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M45 (DIE PLEJADEN)
Dieser Sternhaufen ist einer der berühmtesten Objekte – nicht nur im Sternbild Stier, sondern am gesamten Himmel. Die Plejaden sind eines der am häufigsten aufgezeichneten Objekte der Geschichte. Die hellsten Sterne sind alle blau, was dem Sternhaufen ein unverwechselbares Aussehen verleiht.
Mit einer Entfernung von 444 Lichtjahren ist dieser Sternhaufen einer der nahegelegensten der Erde und umfasst schätzungsweise zwischen 500 und 1000 Sterne.
HYADEN
Nur 152 Lichtjahre von der Erde entfernt sind die Hyaden der am nächsten gelegene Sternhaufen, sodass er bisher auch am meisten erforscht worden ist.
Er enthält 80 Sterne, von denen die hellsten den Kopf des Stieres bilden.
M1 (KREBSNEBEL)
Dieser planetarische Nebel, der durch den Tod eines Sterns im Jahr 1054 entstand, ist eigentlich ein Überrest einer Supernova.
Im Inneren des Sterns befindet sich ein pulsierender Stern, besser bekannt als Neutronenstern, der große Mengen an Strahlung in Richtung der äußeren Gase des Nebels abgibt.
NGC 1514
Am 13. November 1790 entdeckte der berühmte Astronom William Herschel diesen planetarischen Nebel in 600 Lichtjahren Entfernung.
NGC 1555
Dieser Nebel ist ein Herbig-Haro-Objekt, ein kürzlich entstandener Nebel mit einer kurzen Lebensdauer von Tausenden von Jahren.
SIMEIS 147 (Spaghetti Nebel)
Mit einem Alter von etwa 140.000 Jahren ist dieser Supernova-Überrest einer der am weitesten entwickelten Nebel der Galaxie.
Er wurde 1952 vom Krim-Observatorium in Simeiz entdeckt und befindet sich etwa 3.261,56 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt.
NGC 1410 and NGC 1409
Diese beiden Galaxien interagieren in einem kosmischen Tanz, bei dem sie allmählich zu einer einzigen verschmelzen werden.
Meteor Schauer
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Das Sternbild Stier ist mit den Tauriden, einem Meteorstrom, verbunden, der von Anfang bis Mitte November stattfindet.
Um dieses Sternbild zu finden, kann man nach rechts in Richtung des Sternhaufens der Plejaden blicken. Dieser Meteorschauer wird durch die Eisreste des Kometen 2p / Encke ausgelöst.
Interessante Fakten:
- Der Stier ist aufgrund seiner Sichtbarkeit in beiden Hemisphären eines der am meisten untersuchten Sternbilder der Weltgeschichte. Aus diesem Grund begannen hier auch die ersten Untersuchungen von Sternhaufen und extrasolaren Planeten.
- Derzeit ist der Stier eines der Sternbilder mit den meisten Doppelsternen und Sternen mit Exoplaneten.
- Einige der Sterne im Sternbild Stier enthalten sehr erdähnliche Planeten wie Gliese 176.
Zusammenfassung
- Das Stier Sternbild ist eines der kritischsten und berühmtesten Sternbilder der Geschichte, weil es sehr groß und hell ist. Deshalb ist es auch relativ leicht zu finden, denn man muss lediglich den einzigen Sternhaufen finden, der sieben blaue Sterne enthält: die Plejaden.
- Dieses Tierkreiszeichen ist auf allen Kontinenten außer der Antarktis sichtbar.
- Außerdem ist ein jahreszeitliches Sternbild und kann nicht das ganze Jahr über, sondern nur im Herbst und im Winter beobachtet werden, wobei die beste Zeit im Januar ist.
- Sein hellster Stern, Aldebaran, wird seit Jahrtausenden aufgezeichnet und ist durch sein orangefarbenes Leuchten sehr leicht zu erkennen.
- In der Nähe des Sternbildes Stier befinden sich zahlreiche Deep-Sky-Objekte, wie zum Beispiel der berühmte Krebsnebel.
- Der Name Stier ist eine Ableitung von „Taurus“, der Kreatur, in die sich Zeus in der griechischen Mythologie verwandelte.
Informationsquellen:
- https://www.constellation-guide.com/constellation-list/taurus-constellation/
- https://earthsky.org/astronomy-essentials/taurus-heres-your-constellation/
- https://www.space.com/17101-taurus-constellation.html
- http://www.seasky.org/constellations/constellation-taurus.html
- https://egyptianmuseum.org/explore/greco-and-roman-period-monuments-dendera-zodiac